Ich setze Arch fast überall ein, Workstations, Server, NAS und kann viele der genannten Punkte nicht verstehen. Mir ist noch kein einziges Mal etwas beim Update kaputt gegangen, und aktuell hab ich 10 Systeme mit Arch im Einsatz, eine ganze Reihe dieser Systeme ist inzwischen 5 oder mehr Jahre alt. Bis vor kurzem hatte ich Arch auch auf meinem Arbeits-Laptop genutzt, bis der Arbeitgeber alles Zentral auf Windows 11 umgestellt hatte und damit eigene OS nicht mehr erlaubt waren.
Warum Leute Systeme wie Endeavour einsetzen verstehe ich aber auch nicht, kann den Vorteil auch nicht erkennen.
Vor Arch hatte ich Jahrelang Gentoo eingesetzt, mit Gentoo hatte ich meinen Einstieg in Linux (nach einigen erfolglosen Versuchen mit Debian 3, und Suse Linux).
Was ich an Gentoo und auch an Arch mag ist gerade das es ein DIY System ist, ein System das einen nicht alles vorschreibt und automatisiert sondern einem viele Freiheiten lässt. Beruflich arbeite ich auch viel mit anderen Linux Distributionen, Ubuntu und CentOS/Almalinux, und wie oft man da gegen die Systeme kämpfen muss, gegen all die Automatismen, da merke ich immer wieder wie gut ich es doch mit Arch habe.
Ein weiterer Grund ist das ArchWiki und die Dokumentation von Arch, das kenne ich in dieser Qualität auch nur von Gentoo.
Aber für Neulinge und Casual User die Linux einfach nur benutzen und nicht in alle Tiefen ergründen wollen würde ich Arch auch nicht empfehlen.
Masochistisch stimmt irgendwie schon, ich hatte mir mit Absicht eine Distribution gesucht die möglichst kompliziert war ohne Slackware oder Linux from Scratch zu sein (so verrückt bin ich dann auch nicht). Ich wollte etwas mit dem ich möglichst viel von der Benutzung und Linux Administration lernen konnte, und dann war ich einfach dabei geblieben.
Ich finde Gentoo noch heute deutlich einfacher als die meisten anderen Distribution, wenn man erstmal verstanden hat wie Linux unter der Haube funktioniert und wie alles zusammen gehört. Das ist wie bei einem Oldtimer, zu lernen damit umzugehen und sie zu fahren mag am Anfang deutlich schwerer sein aber man lernt dabei auch sehr viel und wenn was kaputt geht dann ist fast sofort klar wo und wie. Die “einfachen” Distributionen haben ganz viele Systeme um einem die komplizierten Sachen vom Hals zu halten, aber wenn was Kaputt geht dann ist alles versteckt und vergraben in verschachtelten Komponenten.
Ich bin eigentlich nur deswegen von Gentoo weg weil das ganze Kompilieren einfach zu viel Zeit verschlungen hatte, und das was es mir irgendwann nicht mehr wert.
Ich habe immer Mal wieder andere Distributionen, auch Ubuntu und Linux Mint, ausprobiert aber die ganzen Systeme die sie da eingebaut haben um es Benutzerfreundlich zu machen, all die vielen Automatisierungen, das steht mir einfach im Weg und ich haben mit diesen Distributionen viel mehr Schwierigkeiten. Ich persönlich empfinde Ubuntu und Konsorten für fast so schlimm wie Windows was die Bevormundung angeht, diese Distributionen sind toll so lange man sie ganz genau so benutzt wie die Macher sich das vorgestellt haben, aber weiche etwas ab und die Abgründe tun sich auf.
Arch Linux war nah genug an Gentoo dran, vom Grad der Freiheit und der Reduziertheit, um mir nicht im Weg zu stehen und einfach das mit zu machen was ich machen will.